Das Dichten ist eines meiner Hobbys. Zwei Bücher habe ich mittlerweile schon drucken
lassen. Großen Wert lege ich dabei auf die Erhaltung unserer Oberpfälzer Mundart. Ich
schreibe hier Gedichte und Geschichten, wie sie der Alltag vorgibt.
Nachfolgend biete ich einige Leseproben an. Auch Lieder habe ich geschrieben, zu denen mittlerweile mein Freund Walter Pilsak Melodien gebastelt hat.
Neu ist eine CD mit Mundartgedichten und Liedern in Mundart, von Walter Pilsak vorgetragen. Mittlerweile gibt es eine zweite CD Erhältlich bei mir.Kostproben in meinem
YouTube Kanal unter Johann Spörrer (siehe oben YouTube)
Die beiden Bücher können bei mir zum Preis von 9 € bezogen werden. Auch im Buchhandel sind sie erhältlich.
Das dritte Buch ist nun auch fertig. Es beschreibt die Hürden eines kleinen Erfinders, die Schwierigkeiten, für eine Neuheit ein Patent zu erlangen und die Anstrengungen das Produkt zu verkaufen. Das Buch ist bei mir zum Preis von 9,00 € zu haben.
ISBN Nr: 978-942668-35-4 Bitte über meine eMail bestellen.
Dieses Buch im Format 21x21 haben Rainer Sollfrank und ich gemeinsam gestaltet und herausgebracht. Die 80 farbigen Inhaltsseiten wechseln sich ab mit Bildern aus unserer Heimat, sowie Beschreibungen und Gedichten. Hardcover und Fadenheftung zeugen von Qualität. Nachfolgend ein paar Bilder vom Inhalt. Das Buch ist bei mir zum Preis von 12,00 € erhältlich.
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Ein Maibaum erzählt.
Von Johann Spörrer
Darf ich mich vorstellen, ich bin ein Maibaum. Doch blenden wir ein Jahr zurück. In der letzten Aprilwoche letzten Jahres war es. Ich stand im Steinwald inmitten anderer schlank gewachsener Fichten. Es war an einem späten Nachmittag, da hörte ich plötzlich Männerstimmen, die immer lauter wurden. Ein Förster und einige Männer kamen direkt auf mich zu, einer hatte eine Kettensäge in der Hand. Oh je, was hatten die vor. Der Mann von den Staatsforsten deutete auf mich und sagte: “Das ist er, der passt, ist schön schlank gewachsen“. Und schon setzte einer der Männer die Kettensäge an mir an. „Baum fällt“, hörte ich noch, dann lag ich schon auf dem weichen Waldboden. Ruck-zuck befreite man mich von den Ästen, nur an der Spitze durfte ich einige Äste behalten. Die Gruppe schleifte mich zu einer Fahrstraße und wuchtete mich auf einen Wagen. Ich wurde ins Dorf zu einem Bauern gebracht, dort machte man mich nackig, äh, ich meine die Rinde wurde mir weggenommen. Buh, war mir kalt. Da lag ich nun auf Böcken und ich harrte, was man noch alles mit mir vorhat. Die Männer tranken Bier und gingen dann nachhause. Mitten in der Nacht hörte ich plötzlich ein Wispern, von Männern, die sagten, da ist er. Sie verluden mich kurzerhand auf ein Fahrzeug und fuhren mich ganz leise davon, in den Nachbarort. Es waren Maibaumdiebe!
Die „Diebe“ verhandelten mit den Männern vom Nachbarort über ein Lösegeld für mich. Sie wurden sich einig, und man brachte mich wieder zurück. Das Lösegeld bestand aus einem Fass Bier und Brotzeiten. Einige Leute banden Kränze aus meinem Reisig und schmückten diese mit farbigen Bändern.
Dann war ich im Mittelpunkt. Starke Männer wuchteten mich wieder in die Senkrechte und verkeilten mein unteres Ende in der Erde. Da stand ich nun in der Dorfmitte, wo die Zuschauer Beifall klatschten. Man brachte noch Zunftzeichen an meinem oberen Drittel an. Ich denke, ich schaute echt gut aus. Dann spielte noch die Blasmusik und Kinder tanzten im Reigen um mich herum. Es gab Bier und Bratwürste und die Leute feierten bis in die Nacht.
Später kamen dann Jugendliche und luden allerhand Unrat unter mir ab. Walpurgisnacht sagt man dazu. Alles was nicht niet-und nagelfest war wurde vom Dorf her angeschleppt. Die Bewohner hatten rechte Mühe, ihre Sachen wieder zu finden und nachhause zu transportieren. Da stand ich nun den ganzen Sommer, die farbigen Bänder flatterten im Wind und die letzten meiner Nadeln von der Spitze fielen zu Boden.
Eines Tages legte man mich wieder um und verstaute mich in einer Maschinenhalle. Mich brauchte man erst zum 1. Mai nächsten Jahres wieder. Da hing ich nun verstaubt und wartete auf meinen nächsten Auftritt. Komisch! Es kam der 1.Mai und man holte mich nicht aus dem finsteren Gebäude. Was war passiert?
Die Leute, die ich hörte, sprachen von Corona-Pandemie. Was war das? Die Leute durften sich nicht mehr versammeln, um sich nicht anzustecken. So gab es im Jahr 2020 keine Maibäume im ganzen Land. Ich als Maibaum und die Leute hoffen, dass dieses nur eine einmalige Sache ist. Hoffentlich!!
30.April 2020
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Es war einmal….(Aus der Sicht eines Virus)
Die Betonung liegt auf war.
Die ganze Welt hat vor mir, dem winzig kleinen und unsichtbaren Virus Angst. Los ging es Anfang 2020, da bin ich aus China in die ganze Welt gereist. Mit den Flugzeugen war die gleichzeitige Verbreitung ein Kinderspiel. Bis man mich und meine Geschwister nach ein paar Wochen entdeckt hatte, hatten wir uns schon millionenfach bei den Menschen eingenistet. Bald hatten sie auch einen Namen für uns. Covid 19 oder Corona hatten sie uns getauft. Länderübergreifend erkrankten Menschen meist an der Lunge. Viele Menschen mussten in den Kliniken auf den Intensivstationen beatmet werden. Zahlreiche Menschen, meist ältere starben durch mich. Die Krankenhäuser hielten Betten frei für Intensivpatienten. Normale Krankheiten und OPs wurden verschoben. Ganz schlimm hatte ich es im Frühjahr 2020 in Italien (Bergamo) getrieben. Hier starben die Menschen wie die Fliegen. Die Bestattungsunternehmen brauchten Hilfe vom Militär, um die Särge abzutransportieren. Überall berieten Ärzte und Politiker, wie man meine Übertragung mit den Aerosolen verhindern oder eindämmen könne. Eine Maskenpflicht sollte mich daran hindern, von einer Person auf die andere zu wandern. Am 17. März 2020 kam dann der erste Lockdown. Die Schließung von Schulen, Kitas, Gaststätten, Museen, Geschäften ohne Lebensmitteln, sollte verhindern, dass ich mich verbreiten kann. Die Kinder taten mir schon leid, aber meine Aufgabe ist halt, mich zu verbreiten. Homeschooling und Homeoffice waren neue Begriffe. Selbst Gottesdienste wurden wegen mir eine Zeit lang verboten. Ostern 2020 war schon hart. Die Verordnungen verlangten, dass sich Kinder und Eltern, Enkel und Großeltern wegen mir nicht treffen durften. Sechs Wochen konnte man sich nur über Skype sehen. Warum die Menschen bei Hamsterkäufen die Regale mit Toilettenpapier leerräumten, ist mir ein Rätsel. Für einen blauen Himmel ohne Kondensstreifen habe ich auch gesorgt. 90 Prozent der Flieger blieben am Boden. Urlaub in fernen Ländern war wegen mir, dem kleinen Virus, auch nicht möglich. Die Airlines schrieben tiefrote Zahlen und wurden auch von der Bundesregierung unterstützt. Einen Vorteil hatte die Flugeinschränkung- die Luftverschmutzung ging deutlich zurück. Ab 3. Mai traten Lockerungen in Kraft. Die Gaststätten durften ab 11. Mai unter Auflagen wieder öffnen. In den Lokalen mussten 1,50m Abstand garantiert werden. Der Zugang hier war nur mit Maske und Registrierung möglich. Gleiches galt für den Kirchenbesuch. Die Frisöre durften unter Einhaltung der Hygieneverordnung wieder öffnen. Bin ich kleines Wesen wirklich so gefährlich? Sieben Wochen dauerte der Spuk mit Kontakt-und Ausgangsbeschränkungen. Aber an Normalität war wegen meiner Anwesenheit in Lauerstellung nicht zu denken. Versammlungen, Feste, Singstunden, Musikproben waren weiterhin untersagt. Selbst das Oktoberfest wurde aus Angst vor mir schon im Sommer abgesagt. Die Corona-Beschränkungen wurden so weit zurückgefahren, dass auch wieder Kontaktsportarten möglich sind. In vielen Bereichen des öffentlichen Lebens kehrt wieder annähernd Normalität ein. Die Fußballclubs erreichten, dass sie in leeren Stadions spielen durften. Abstand unter den Spielern, -Fehlanzeige! Ich werde es euch schon noch zeigen! Einige Beschränkungen wie die Maskenpflicht bleiben dennoch bestehen. Indes verbreite ich mich weiter und fordere schwere Erkrankungen und viele tausend Tote. Vor allem in den Altenheimen habe ich unbarmherzig gewütet. Daher traf es die Insassen hart, indem sie enorme Einschränkungen bezüglich von Besuchen hinnehmen mussten. Ein kleiner Teil in der Bevölkerung demonstrierte in Massen und ohne Schutz in den Großstädten gegen die unbequemen Auflagen. (Querdenker). Es gäbe mich, das Corona-Virus nicht, war ihre Meinung. Da kann ich nur lachen, ich bin da, überall! Im Sommer 2020 hielt ich mich mit meiner Ansteckungswut ein wenig zurück. Länder welche zu früh mit einer Lockerung begannen, lehrte ich wieder Respekt vor mir zu haben. Die Menschen entdeckten wegen mir die Natur neu. Menschenmassen in den Ausflugsgebieten waren bedenklich, aber, wenn man nicht fliegen darf, findet man, dass die Heimat auch schön ist. Aber ich kam wieder im Herbst und ich freute mich schon auf die kältere Jahreszeit, da kann ich mich leichter vermehren. So kam es auch. Die Zahlen der Menschen, bei denen ich in den Atemwegen heimisch wurde, stiegen bedrohlich an. Die Politiker in Land und Bund fassten Beschlüsse und der Finanzminister schüttete sein Füllhorn aus. Existenzen von Einzelhandelsgeschäften, Gastwirtschaften, Frisören usw. standen auf dem Spiel. Milliarden Euros sollten den Betroffenen helfen, einigermaßen über die Runden zu kommen. Viele werden durch mich in die Knie gezwungen und müssen ihr Geschäft oder Lokal wegen Zahlungsunfähigkeit schließen. Prognosen, dass ich im Herbst wieder zurückkomme, bewahrheiteten sich. Anfangs nahm man mich nicht so ernst. Lockere Maßnahmen brachten keinen Erfolg. Im Spätherbst und Richtung Winter habe ich mich dann wieder sprunghaft verbreitet. Die Regierung in Berlin, die Ministerpräsidenten in den Ländern berieten nach Absprache mit dem RKI (Robert-Koch-Institut), in immer kürzeren Abständen, welche Maßnahmen mich eindämmen könnten. Viele Meinungen kamen auf den Tisch. Doch manchmal kochte jedes Bundesland sein eigenes Süppchen. Weihnachten, das große Fest der Familie war nicht mehr weit. Man meinte, erst nach Weihnachten die Zügel wieder anzuziehen. Da hatten sie aber die Rechnung ohne mich gemacht! Ich vermehrte mich rasant. Ein neues Wort war schon einige Zeit im Umlauf. Inzidenzwert! Alles wegen mir, dem unsichtbaren, gefährlichen Plagegeist. Dieser Wert, soll aussagen, wieviel positiv getestete in 7 Tagen auf 100 000 Einwohner treffen. Die Werte erreichten schwindelerregende Zahlen und die Anzahl der Toten an einem Tag überstieg teilweise weit die Tausendermarke. Handeln war angesagt. So kam es, dass Mitte Dezember ein harter Lockdown ausgesprochen wurde. Ab 21 Uhr durfte kein Mensch mehr sich ohne triftigen Grund außerhalb seiner Wohnung aufhalten! Ausnahmen waren nur arbeitsbedingte Fahrten. Viele unbelehrbare, jungen Leute mussten empfindliche Strafen bezahlen. Einen Haushalt durfte nur noch eine Person aus einem anderen Hausstand besuchen. Das galt zum Zeitpunkt dieser Erstellung (Mitte Februar), immer noch. Ein schreckliches Weihnachten! Ich, das kleine Virus hatte es fertiggebracht, dass sich die Familien nicht zu diesem hohen Feiertag treffen konnten. Die Christmetten mussten so terminiert werden, dass die Besucher um 21 Uhr wieder in ihren Wohnungen waren. Zum Essen gehen, nicht möglich! Doch einige Gastronomen hatten schon während der Beschränkung im Frühjahr Essen zum Abholen eingerichtet. Das wurde auch zu Weihnachten dankend von der Bevölkerung angenommen. So konnte die Gastronomie das finanzielle Desaster ein wenig abfedern. Was ich alles angerichtet habe! Kein Mensch hätte je gedacht, dass ich, das kleine Virus so ein Unheil weltumspannend verursachen kann. Sollten wir vielleicht dadurch vielleicht zum Nachdenken über unsere Lebensweise bewegt werden? Unsere Vorfahren hatten mit Kriegen ein hartes Leben, wir müssen uns mit der Pandemie auseinandersetzen. Fieberhaft forschten und arbeiteten Pharma-Firmen an einem Impfstoff, um mich zu besiegen. Wir werden sehen, ob ihnen das gelingt. Drei Firmen haben derzeit (15.Feb.), schon einen Impfstoff entwickelt und zugelassen bekommen. Über den Streit darum muss ich wirklich ein wenig schmunzeln. Angeblich hat die EU den Auftrag gehabt, eine Sammelbestellung von den Zugelassenen für alle europäischen Länder durchzuführen. Irgendjemand hat das verschlafen. Die Folge ist, dass landesweit Impfzentren eingerichtet wurden und auch eine funktionierende Logistik mit Personal vorhanden wäre. A b e r! Die Lieferung klappt nicht. Viel Streit ist hier entbrannt. Ich, als Virus denke, dass ihr auf Dauer mit mir leben müsst, eventuell mit geringeren Zahlen. Aus England und Südafrika kamen schockierende Nachrichten. Bekomme ich, das Covid- 19 Virus vielleicht Konkurrenz? Mutation ist schon wieder so ein Wort. Es soll doch tatsächlich ein Virus neben mir geben, das noch leichter übertragbar ist. Als wenn ich nicht schon reichen würde. Die anderen Krankheiten, wie Krebs, Herzinfarkt und Schlaganfall, an denen auch viele Menschen sterben, treten durch mich in den Hintergrund. Zu Leibe rücken will man mir auch mit Schnelltests für Jedermann, wo dann die Person in kürzester Zeit weiß, ob sie schon mit mir Bekanntschaft gemacht habe. Die Regierenden haben zu den Lockerungen beschlossen, dass der Inzidenzwert unter 50 bzw. sogar unter 35 sinken muss, um die Beschränkungen aufzuheben. Betrachtet man eine farbige Übersichtskarte mit den Landkreisen, gibt es große Unterschiede. In manchen Kreisen bin ich nur noch ganz schwach vertreten, jedoch sind die Landkreise entlang zu Tschechien dunkelrot eingefärbt. Spitzenreiter ist hier der Kreis Tirschenreuth. Es herrscht derzeit (16. Feb.) immer noch ein Wert von über 300. Warum bin ich hier noch so stark? Fakt ist, dass täglich mehr als 20 000 Pendler ihren Arbeitsplatz im grenznahen Bayern haben. Da im Raum Eger die Inzidenz gar über 1000 liegt, kann man sich ausrechnen, wo ich nach Deutschland mit den Menschen einreisen kann. Lange hat die Politik gebraucht, bis hier Maßnahmen ergriffen wurden. Ab Faschingssonntag wurde an den 14 Grenzübergängen rigoros kontrolliert, was teilweise in Sachsen zu einer 30 Kilometer langen Lkw-Schlange an der Grenze führte. Ein Drittel der Grenzgänger musste umkehren, wegen fehlenden Negativ-Testen. Einreisen darf nur noch, wer in systemrelevanten Berufen arbeitet und dazu noch einen negativen Test, der nicht älter als 48 Stunden ist, vorweisen kann. Mal sehen, ob ich, das kleine Biest gehindert werden kann, die Grenzen zu überwinden.
Hiermit beende ich mal meine Schilderungen zu diesem ernsten Thema. Gerne hätte ich die letzten Zeilen mit einem guten Ausgang beendet. Aber, wie heißt es: Die Hoffnung stirbt zuletzt!
Aufpassen und gesund bleiben!
Johann Spörrer Mitte Februar 2021
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